
Was ist eine Prälatur?
Eine Prälatur ist der Dienstbereich von (derzeit vier) Prälatinnen und Prälaten, die den Bischof in den Regionen repräsentieren und vertreten. Die Prälatur Heilbronn umfasst dabei Nordwürttemberg und damit die Landkreise Heilbronn, Hohenlohe, Schwäbisch Hall, Rems-Murr-Kreis sowie einen Teil der Enzkreises und des Main-Tauber-Kreises. Das Gebiet geht von Mühlacker bis Crailsheim, von Bad Mergentheim bis Schorndorf. Neben den regelmäßigen Aufgaben (Wiederbesetzungssitzung, Visitation, Kollegium OKR, Predigtauftrag Kilianskirche) bin ich als Prälat vor allem als Ansprechpartner der Dekanatämter im Bereich sowie als seelsorglicher Kontaktmensch für die Pfarrleute unterwegs. Und ich übernehme unterschiedlichste repräsentative Aufgaben.
Wiederbesetzungssitzungen (WBS)
Immer, wenn eine Pfarrstelle wechselt, komme ich als Prälat einmal vor Ort, um die Wiederbesetzungssitzungen anzustoßen. In einer Sitzung mit den Kirchengemeinderatsleuten vor Ort und, je nach Lage, weiteren Vertretenden aus Umfeld und Kirchenbezirk, besprechen wir das rechtliche Verfahren zur Wiederbesetzung, wählen Vorsitz, stellvertretenden Vorsitz und Schriftführung. Und wir schauen uns gemeinsam den Ausschreibungstext der Pfarrstelle an und formulieren ihn vollends durch. In dem dann digital veröffentlichten Text geht es vor allem um folgende Fragen: was macht uns aus? Was bieten wir? Was ist uns wichtig? Zum guten Schluss gibt es dann noch eine Austauschrunde zur Situation der Gemeinde vor Ort und besonderen Gegebenheiten. Ich leite die Sitzung und erstelle ein Protokoll; und auf diese Sitzung erfolgt dann zum nächsten 15. des Monats die digitale Veröffentlichung der Ausschreibung sowie danach hoffentlich die Eröffnungssitzung mit Bekanntgabe des/der Bewerbenden sowie ca. 4-6 Wochen danach die Wahlsitzung. Das ganze Verfahren jeweils findet nichtöffentlich und in geheimer Wahl statt.
Visitationen
Geistliche Beratung und „Audit“, und dies über einen längeren Zeitraum hinweg und im Abstand von jeweils 10 Jahren: diese Form der Begleitung vor Ort nennen wir „Visitation“. Ich absolviere davon zwei pro Jahr, und das immer im Blick auf große Einheiten, also ganze Kirchenbezirke. In einem Forum zum Auftakt (Bezirkspodium), einem von dort vor Ort erstellten Bezirksleitungsbericht, Besuchswochen mit direkten Besuchskontakten von mir mit Menschen vor Ort sowie einer Kirchenbezirksausschuss-
Kollegium des Oberkirchenrates (OKR)
Jeden Dienstag (zeitlich ab 9 Uhr bis in den Nachmittag) treffen wir uns als Teil der Kirchenleitung im Oberkirchenrat in Stuttgart, um die großen Linien der Leitung miteinander zu verabreden und Beschlüsse zu fassen. Ich bin dabei einer von 12 am Tisch und habe Sitz und Stimme im Kollegium.
"Frühprediger" an der Kilianskirche Heilbronn
Das klingt nach frühmorgendlicher ständiger Arbeit, ist aber ganz anders folgender Tatbestand: Ich habe einen regelmäßigen, monatlichen Gottesdienstauftrag an der Kilianskirche, der wunderschönen Hauptkirche Nordwürttembergs. Und als „Früh“-Prediger darf ich zum frühesten Zeitpunkt, also rein organisatorisch gesehen als Erster, auf den Predigtplan zugreifen und Termine auswählen. Faktisch aber regeln wir das so, dass wir uns mit gutem Zeitvorlauf im Team der Pfarrleute an der Kilianskirche treffen und die Gottesdiensttermine untereinander aufteilen und uns gegenseitig aushelfen, wo immer nötig. Ich bin sehr dankbar für das gute Team!